Um 1000 v. Chr. bis 395 n. Chr. / Phönizier, Griechen, Römer
um 1000 - 740 v. Chr.
Die syrischen Küstenstädte bilden unabhängige Kleinkönigreiche. Unter dem Namen Phönizien entwickeln sie eine gemeinsame Kultur und verbreiten diese durch Handelszüge und Kolonisation im gesamten Mittelmeerraum. Hiram von Tyrus (969-936) stellt Salomo Material, Arbeiter und erfahrene Bauleute für den großen Tempel in Jerusalem zur Verfügung. Ein erstes Alphabet wird entwickelt, auf das unser heutiges zurückgeht. Export von Zedernholz und - harz, Glas, Purpurstoffen und Metallwaren sind Haupteinkommen der Küstenstädte. 814 v. Chr. wird Karthago gegründet, die in Zukunft wichtigste Kolonie.
ca. 740 - 539 v. Chr.
Seit der Herrschaft Tiglat-Pileser III. (744-727) erobern Assyrer und später Neubabylonier Phönizien. Aufstände und Zerstörungen folgen, so beim Zug Sanheribs 701 v. Chr. und beim Aufstand von Tyrus, der 572 von Nebukadnezar 11- (604-562) nach 13 Jahren Belagerung niedergeschlagen wird.
ca. 539 - 332 v. Chr.
Die Perserzeit ist eine Friedensperiode für Phönizien; die Geschäfte blühen.
An den Seeschlachten der Perser gegen die Griechen sind phönizische Flotten beteiligt. Eine Revolte Sidons unter Artaxerxes 351 v. Chr. führt zur Zerstörung der Stadt. Die persische Satrapie wird vom kurz zuvor von drei phönizischen Städten als gemeinsame Handelsbasis gegründeten Tripolis, dem heutigen Tripoli, aus verwaltet.
332 v. Chr.
Auf dem Zug Alexanders des Großen wird Tyrus belagert und nach Bau eines Dammes erobert.
304 - 64 v. Chr.
Phönizien ist Teil des hellenistischen Kulturraums (zuerst unter ptolemäischer, dann teilweise unter seleukidischer Herrschaft). Die Grenze liegt seit 301 v. Chr. am Hundsfluss, ab 188 v. Chr. ist ganz Phönizien seleukidisch.
64 v. Chr.
Pompeius erobert Phönizien; es wird Teil des Imperium Romanum.
27 - 30 n. Chr.
Christus lehrt In Sidon, Tyrus und Qana, Paulus ist mehrfach in Phönizien, seine Romreise beginnt in Sidon. In der Folge erste christliche Gemeinden in den Küstenstädten.
1 - 4. Jh. n. Chr.
Römische Sitten und Kulturelemente setzen sich durch.
Die Städte Tyrus, Sidon, Beirut, Byblos und Tripolis erhalten neue, großzügige Stadtviertel, im ganzen Land werden zahlreiche Tempel errichtet, darunter der monumentale Komplex von Baalbek. Die phönizischen Städte profitieren vom Zwischenhandel orientalischer Waren für den römischen Markt, ihre Häfen sind Endpunkt der Seidenstraße und der Weihrauchstraße.
Purpurstoffe, Zedernholz, Glas, Metallwaren und Olivenöl bleiben Haupthandelsgüter.
314 – 317
Als erste große Basilika des Christentums wird die Bischofskirche von Tyrus errichtet, bald darauf wird das Christentum Staatsreligion.
395
Reichsteilung; Phönizien wird ein Teil Ostroms – des Byzantinischen Reiches mit der Hauptstadt Konstantinopel. Zwischen Hochkirche und der Volksreligion ist eine Kluft entstanden, die auch in mehreren Konzilien, darunter in Tyrus, nicht geschlossen werden kann. Eine asketische Mönchsgemeinschaft um den Einsiedler Maroun zieht viele Menschen an, es entstehen erste maronitische Klöster.