Küche
Achtung:
Die libanesische Küche ist einfach unwiderstehlich... Wundern Sie sich bitte nicht, wenn Sie nach einem Libanon-Aufenthalt ein paar Kilo mehr mit sich herumtragen! Wir haben Sie gewarnt!
Wissenswertes
Anders als bei uns wird in der arabischen Welt nicht nur gegessen, um den Hunger zu stillen – es ist eine unverzichtbare gesellige Angelegenheit und wird fast immer gemeinsam mit Freunden oder der Familie eingenommen. Insbesondere dem Abendessen wird viel Zeit gewidmet. In der kälteren Jahreszeit gibt es vorab auch mal eine Suppe (ansonsten eher unüblich), wobei die bekannteste sicherlich die Linsensuppe ist, abgeschmeckt mit Zitronensaft und teilweise mit kleinen, in Öl gebratenen Brotstücken serviert.
Der eigentlich erste Gang ist von den Mezze bestimmt, den unzähligen, überwiegend vegetarischen Vorspeisen, in deren Zubereitung die Libanesen die unbestrittenen Meister sind.
Das hauchdünne Fladenbrot, das aus Weizen, Wasser und Hefe hergestellt wird und bei keiner arabischen Mahlzeit fehlen darf, dient als Löffelersatz und wird zu kleinen Schaufeln geformt, mit denen man sich aus den zahlreichen Schälchen bedient.
Salate und Gemüsesorten gehören zu den wichtigsten Anbauprodukten des Landes – so ist Fattoush, ein frischer gemischter Salat, in den kleine Stücke von in Öl geröstetem Fladenbrot gegeben werden, eine typische Besonderheit der levantinischen Küche.
Die Königin der Mezze ist jedoch Tabbouleh, ein Salat aus fein geschnittener, frischer Blattpetersilie, die mit frischer Minze, Bulgur, Tomatenwürfelchen und Frühlingszwiebeln vermischt und mit Zitronensaft, Pfeffer und Salz gewürzt wird.
Immer wieder werden kleine Pausen eingelegt, häufig genutzt, um sich ein paar Züge von der Wasserpfeife zu genehmigen.
Dann kommen die Hauptgerichte hinzu, die Vorspeisen werden jedoch nicht abgeräumt, sondern laden auch weiterhin zum Naschen ein. Besonders lecker schmecken vor allem die Pasten auch zu den zahlreichen Grillgerichten, die von Hühner- und Lammspießen über verschiedenste Fischsorten (in Küstengebieten) bis zu Kebab, den Hackfleischspießen reichen.
Aber auch abgesehen von den Grillgerichten bietet die libanesische Küche viel Abwechslung, Liebhaber von Gemüse kommen im Libanon ohnehin voll auf ihre Kosten. Beliebtes Nationalgericht ist Maqlube, ein gestürzter Reistopf, in dem sich neben Rindfleischstücken und gebratenen Auberginen auch Hackfleisch und Pinienkerne befinden. Meist wird er mit einer erfrischenden Joghurtsauce serviert.
Bemerkenswert ist, dass nach dem Essen und vor dem Dessert der Tisch nicht etwa abgeräumt wird wie bei uns – das empfindet man im Libanon als ungemütlich. Nein, man wird an einen frisch eingedeckten Tisch gebeten, auf dem sich kiloweise zu Pyramiden aufgetürmtes Obst befindet: die köstlichsten Äpfel, Orangen, Pflaumen, Melonen, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche und Trauben.
Mouhalabieh heißt das schlichtweg unwiderstehliche libanesische Nationaldessert, eine mit Orangenblüten- und Rosenwasseressenz parfümierte Milchcreme. Wird leider nicht allzu oft angeboten, doch wenn Sie die Gelegenheit haben, unbedingt probieren. Vorsicht: Suchtgefahr!!
Ansonsten werden gern Datteln, mit Pistazien oder Nüssen gefüllt Backwaren gereicht oder orientalische Eiscreme.
Schließlich wird starker arabischer Kaffee gereicht, oftmals mit Kardamom gewürzt.
Äußerst delikat auch der so genannte „weiße Kaffee“ (eine Zubereitung von heißem Wasser mit Orangenblütenwasser).
Imbiss:
Selbst das libanesische „Fast Food“ ist von guter Qualität! Eilige finden Sandwichstände mit lahme bi ajine (Fladen mit leicht gewürztem feinem Hackfleisch) und Tomate oder ein Falafel Sandwich (Bällchen von gebackenem Bohnenpürree mit Salat, Tomaten und Gurke) oder auch shawarma (dünne Scheiben von mariniertem Fleisch, garniert mit frischem Gemüse und einer Sesamölsauce). Man sollte Libanon nicht verlassen, ohne manaqish gegessen zu haben, handtellergroße Fladenbrotscheiben, die mit etwas Öl und frischem Thymian, mit Käse oder manchmal auch mit Gemüse belegt werden.