Kapellen
Kapelle der Jungfrau Eliglia
Zwischen dem Himmelsblau und der vom Sonnenlicht überfluteten grünen Landschaft liegt auf einer Anhöhe bei Byblos das Dorf Mayfouk mit einer alten Kirche, bekannt unter dem Namen Jungfrau Eligia (Saydet Elige), wie der Ort vormals hieß. Das ganz einfache Bauwerk aus alten, etwas plump angeordneten Steinen weist Türen mit Arkaden auf und alte Fenster mit Fensterläden. Die Kirche dürfte ins 13. Jahrhundert zu datieren sein. Eine Inschrift in Altsyrisch besagt, dass die Kirche zu jener Zeit Sitz des maronitischen Patriarchen war.
Saydet Hauka
Das kleine, nur aus einer Kapelle und einigen Felsenzellen bestehende Kloster wird von den Chronisten auf das Ende des 13.Jahrhunderts datiert. Ist sie das ganze Jahr verlassen, so wird sie an Maria Himmelfahrt zu einem belebten Wallfahrtsort. Am 14. August, am Vorabend des Festes, wird eine von den Gläubigen gut besuchte Messe zelebriert.
Kapelle des Hl. Erlösers
Durch einen Wald geschützt und nicht sehr weit entfernt vom Rauschen des Meeres liegt das kleine Dorf Koubba, nördlich von Batroun, der Stadt, die für ihre Fischerei und für die Sanftheit des Lebens bekannt ist. Dort im Grünen befindet sich die Kapelle des HI. Erlösers, allgemein bekannt unter dem Namen „Sansabour“.
Die im 12. Jh. zur Zeit der Kreuzfahrer erbaute Kapelle hat ihre architektonische Schönheit bewahrt. Beim Abstieg von dem Hügel, auf dem die Kapelle steht, kommt man an einem kleinen Bauwerk vorbei, das dem Heiligen Jakob (Mar Yacoub) geweiht ist und in dem sich mehrere Kulturen zeigen: Ursprünglich ein römischer Tempel, auf dessen Patz dann eine byzantinische Kirche errichtet wurde, die ihrerseits durch die Kreuzfahrer umgestaltet wurde. Die Mischung von Inschriften eines römischen Altars mit den Fragmenten von byzantinischen Gesimsen gibt dieser Stätte eine besondere Note. Nur wenige Schritte entfernt von der durch Geschichte und Zeit gezeichnete Kapelle des HI. Erlösers befindet sich bei der alten Straße nach Tripoli eine stattliche Zahl von prähistorischen Grotten. Eine davon ist dem HI. Johannes dem Täufer gewidmet und wird von vielen Gläubigen besucht.
Felsenkapelle des Hl. Semaan
Unweit von Jbeil (Byblos) trifft man auf einem Abkürzungsweg nach Abaydat zwischen Buschwerk und von Unkraut überwachsenem Geröll auf die Felsenkapelle des HI. Semaan, allgemein als Grotte des HI. Simeon bekannt.
Eine rohe Steinfassade und aufs einfachste reduzierte Öffnungen bewahren leider nur schlecht die auf das 12. Jh. zurückgehenden und von großer Frömmigkeit zeugenden Wandmalereien. Deutlich zu erkennen ist die Darstellung des Christus Pantokrator auf dem Thron zwischen der Jungfrau Maria und dem HI. Johannes dem Täufer sowie zwei Seraphen mit ausgebreiteten Flügeln. Eine Inschrift in altsyrischer Kalligraphie krönt das Gesamtbild, das durch Erosion sehr stark beschädigt ist.
Kfar Schliman
Östlich von Batroun in Richtung Sourat befindet sich umgeben von einer dichten schattenspendenden Baumgruppe auf einem freien Gelände einer an sich trockenen Landschaft die einfache, inbrünstige Kapelle von Schliman, die auf das 12. bis 14. Jhdt zurückgeht. Sie war ursprünglich eine in den Felsen hinein geschnittene Bestattungsgruft, die später in eine Kirche bzw. in eine Kapelle umgewandelt wurde und sehenswerte mittelalterliche Wandmalereien aufweist. Heute ist sie als „Grotte der Saydet Naya“ bekannt. In dieser ausgemalten Felsenkapelle sind vor allem die Schönheit und der Reichtum der künstlerischen Darstellung religiöser Gestalten und Konzeptionen zu bewundern: Christus, die Jungfrau Maria, der HI. Johannes der Täufer, der Pantokrator.