Qana und Qlailé

 

Qana

Anfahrt

 

Beirut – Tyros – weiter Richtung Jouaiya. Kurz vor der Ortschaft Quadi Jilo rechts nach Qana


ca. 105 km; Fahrtzeit ca. 1 3/4 Std.

 

Information

 

Die augenscheinlichen Beweise, dass das Qana EI Jalil, das Qana von Galiläa, im Süden des Libanon liegt, weisen auf die historische und christliche Bedeutung dieses Teils unseres Landes hin. Der Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea (3. Jh.) und die Schriften des Hl. Hieronymus, aber auch die in Felsen gehauenen Einsiedeleien bieten den Beweis für die frühe Anwesenheit des Christentums in diesem Gebiet. Die These, dass das erste Wunder, das Christus wirkte, als er auf der Hochzeit von Qana Wasser in Wein verwandelte, hier in diesem kleinen Gebiet geschah, wird von mehreren modernen Historikern vertreten. Darüber hinaus berichtet das Johannes-Evangelium von einem zweiten Wunder. Ein vornehmer Bürger von Kapernaum reiste nach Qana, um den Nazarener zu bitten, seinen Sohn zu heilen. Christus gewährte die Bitte, der Sohn wurde gesund.

 

Qana ist auch das Dorf des Nathaniel, eines der ersten Schüler von Jesus, bei dem es sich mit Sicherheit um den Apostel Bartholomäus der Evangelienharmonien handelt.

 

Sehenswert hier nicht nur die Jesus-Grotte und der nicht weit entfernte Ort des Weinwunders, sondern auch das Denkmal für die Opfer des Massakers von Qana (im April 1996 von der israelischen Artillerie angegriffene und völlig zerstörte UN-Station sowie Niederbrennung einer Kirche, in welche sich die Zivilbevölkerung geflüchtet hatte).

 

Qlailé

 

Ein weiterer Hinweis dafür, dass es sich beim südlibanesischen Qana um das „echte“ handelt, ist das ganz in der Nähe gelegene Dorf Qlailé. Von hier stammen Maria und ihre Famile, und ihr Vater Qoumran wird in Qlailé noch heute als Prophet tief verehrt – in einer absolut schiitischen Gegend. Dieses religiöse Miteinander sollte allen von pauschalisierender Islamophobie Geplagten zu denken geben! Das Grab des Propheten Qoumran ist dank guter Ausschilderung im Prinzip leicht zu finden – die Schlichtheit des kleinen steinalten Gebäudes ließ uns dennoch zuerst dran vorbei fahren.

 

Einheimische führten uns beide – hoch erfreut über ausländisches Interesse! – in der uralten kleinen Moschee herum und berichteten ausführlich über deren Historie. Bemerkenswert fanden wir auch die Erwähnung, dass der Überlieferung nach dort, wo sich heute links vom Eingang zur Grabkammer die Wand mit der grünen Tür anschließt, einst das Haus von Marias Großmutter, also Qoumrans Mutter, gestanden haben soll.