Beirut
Hauptstadt des Libanon – hier vermengen sich Orient und Okzident in eindrucksvoller Form. Diese Stadt mit über zwei Millionen Einwohnern strahlt eine ungeheure Lebensbejahung und Energie aus, was jedem Besucher sofort bewusst wird. Beirut liegt auf einer Halbinsel, hinter der Stadt ragen eindrucksvoll die im Winterhalbjahr schneebedeckten Berge auf – eine Kulisse, deren Faszination man sich kaum entziehen kann.
So oft in ihrer wechselvollen Geschichte wurde diese stolze Stadt zerstört und unverdrossen wieder aufgebaut, dass sie auch den Beinamen „die Stadt, die niemals stirbt“ trägt. 975 n. Chr. nahmen Byzantiner die Stadt ein, ihnen folgten die Kreuzritter, dann die Mamelucken, unter deren Herrschaft Beirut wichtiger Ausfuhrhafen für Damaskus wurde. Die darauf folgende osmanische Oberherrschaft brachte Zeiten der Zerstörung.
1773 wurde Beirut von einer russischen Flotte bombardiert, 1840 von den Österreichern, Engländern und Türken. 1860 begannen die Massaker an den Christen. Viele Maroniten flohen nach Beirut, die Stadt legte sich ein zunehmend christliches Bild zu. 1943 wurde der Libanon unabhängig und von Beirut aus verwaltet. Während der 40er Jahre kam es wiederholt zu politischen Unruhen. In den 1960er Jahren erlebte Beirut eine Periode relativer Ruhe – Wohlstand kam auf, der Tourismus, wichtigste Einnahmequelle des Landes, blühte.
Anfang der 70er Jahre kam es wiederum zu Spannungen, die schließlich zum Ausbruch des Bürgerkriegs führten, der bis 1990 andauerte. Nach Beendigung des Bürgerkriegs lagen die prachtvollen Bauten der Innenstadt Beiruts in Trümmern – sie wurden originalgetreu aufgebaut.
Andauernde Konflikte mit dem Nachbarn Israel führten im Juli 2006 zu einer fast fünf Wochen dauernden Bombardierung Beiruts, wobei etwa 1.600 Menschen ihr Leben verloren. Heute hat es Beirut erneut zu Wohlstand gebracht. Längst ist das einstige „Paris des Orients“ wieder ein bedeutender Drehpunkt für Handel, Finanz- und Bankenwesen, für Kunst und Kultur, für Gastronomie und Tourismus.
Die libanesische Hauptstadt erfreut sich einer lebhaften Presse. In arabischer, englischer, französischer und armenischer Sprache erscheinen etwa 40 Tageszeitungen. In großen Buchläden wie Librairie Antoine oder Virgin Mega Store sind außerdem alle führenden internationalen Zeitschriften und Magazine erhältlich.
Kulturelles Leben
Die Museen und zahlreichen Kunstgalerien, eine Vielzahl von Theatern und Kinos (darunter einige mit aktuellstem, internationalem Programm), ein beachtliches Konzertleben, die fünf Universitäten, viele andere akademische Institutionen und etliche ausländische Kulturinstitute sowie religiöse und andere weltliche Vereinigungen machen Beirut zum Schauplatz eines lebhaften kulturellen Lebens, das Besucher aus aller Welt mit seiner Lebendigkeit, Qualität und Vielfalt beeindruckt. Die blühende Kultszene unterstreicht, dass Beirut eine Stadt in Bewegung ist, eine Stadt, die der Gegenwart und der Zukunft zugewandt ist. All dies macht die Stadt zu einem adäquaten Ort auch für internationale Konferenzen und Tagungen.
Essen und Trinken
Viele Restaurants spezialisierten sich auf die libanesische Küche, die für ihre Reichhaltigkeit und Qualität berühmt ist und durch hervorragenden Wein und Arrak bestens abgerundet wird. Auch die internationalen Restaurants in Beirut können sich in Angebot, Qualität und Atmosphäre sehen lassen. Das sehr rege Nachtleben in Beirut mit Discotheken, Nachtclubs, „dinner-dancing“ und vielem mehr läßt kaum Wünsche offen.
Sport
Jeden Sonntag finden im Hippodrom die äußerst beliebten Pferderennen statt. Der Golf Club von Beirut mit seinem 9-Loch-Platz heißt auch ausländische Besucher willkommen. Die zahlreichen Bäder, Strandclubs und die hoteleigenen Strände bieten unzählige Möglichkeiten zum Schwimmen.
Beiruts Internationaler Flughafen Rafiq Hariri International Airport
ist Stützpunkt der nationalen Fluglinie Middle East Airlines und wird außerdem von ca. 60 internationalen Fluggesellschaften angeflogen. An der notwendigen Erweiterung bzw. den Instandsetzungen nach dem Bürgerkrieg sowie dem israelischen Angriff von 2006 war vor allem die deutsche Firma Hochtief beteiligt. Jährlich werden etwa 6,8 Mio. Passagiere abgefertigt.
Hinweise, Sehenswürdigkeiten
• Centre Ville
• Archäologischer Pfad• Wahrzeichen: der Taubenfelsen
• Strandpromenade / Corniche
• Essen gehen kann man überall – angesagt sind vor allem Genmayze und Ashrafieh• Schmuck kauft man am besten im Stadtviertel Bourij Hammoud ein
•Ein Besuch des Nationalmuseums ist empfehlenswert• Hard Rock Café an der Strandpromenade
Place d’Étoile – Rekonstruktionen von Gebäuden aus der französischen Mandatszeit flankieren den schönsten Platz von Beiruts Zentrum.
Auch bei Nacht imposant: die Mohammad al-Amin-Moschee im Zentrum Beiruts. Im Oktober 2008 feierten Tausende von Menschen, darunter muslimische Gelehrte und Politiker, die Einweihung der landesgrößten Moschee. Die Glocken vieler Kirchen läuteten während der Zeremonie, der auch Persönlichkeiten aus Saudi Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Qatar, Oman, Kuwait, Djibouti und Palästina beiwohnten. Saad Hariri, Sohn des 2005 ermordeten ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten, Rafik Hariri, erinnerte an die Grundsteinlegung durch seinen Vater im Jahre 2002.
Die Böden des 10.000 m2 Bauwerks sind mit kostbaren orientalischen Teppichen ausgelegt, die Wände mit Versen aus dem Koran verziert. Die Moschee ist aus dem gleichen gelben Sandstein errichtet, mit dem auch das Zentrum Beiruts wiederaufgebaut wurde.